Feuerbrand

Was ist zu tun im Verdachtsfall?

Der Feuerbrand ist eine hoch ansteckende, gemeingefährliche und meldepflichtige Bakterienkrankheit. Verursacht durch das Bakterium Erwinia amylovora, bedroht er die Kern- und Obstbäume (Apfel, Birne, Quitte) und verschiedene Zier- und Wildpflanzen. Eine befallene Pflanze kann innerhalb einer Vegetationsperiode absterben. Die Übertragung erfolgt durch Bakterienschleim, der durch Insekten und Vögel sehr rasch und weit verbreitet werden kann. Wenn genügend Infektionsmaterial vorhanden ist und während der Blüte für den Erreger feucht-warme Witterung herrscht, kommt es zu einer extremen Ausbreitung der Krankheit mit massiven Schäden.

 

Situation im Kanton Bern (2006)

Dank ungünstigen klimatischen Bedingungen wurden 2006 während der Blütezeit von Obstbäumen nur wenige Infektionen ausgelöst. In Ertragsobstanlagen ist der Befall gering und lokal auf wenige Bäume beschränkt. Kontrollen wurden in 109 Gemeinden durchgeführt, in 18 Gemeinden wurde Feuerbrand festgestellt.

Am häufigsten sind Birnen-Hochstämme und Quitten betroffen. Oft sind es Pflanzen in mittleren bis erhöhten Lagen, da diese später blühen und die klimatischen Bedingungen für Feuerbrand bereits optimal sein können.

Was ist zu tun bei Verdachtsfall?

  • Verdächtige Pflanze nicht berühren – es besteht Verschleppungsgefahr! Feuerbrand ist meldepflichtig! Ein Feuerbrandverdacht ist sofort bei der feuerbrandverantwortlichen Person Ihrer Gemeinde oder der Fachstelle für Pflanzenschutz zu melden. Diese Personen können dann anlässlich einer Besichtigung vor Ort bei begründetem Verdacht eine Laborprobe schneiden. Meldung an Rolf Stalder, Gartenbau, Tel. 079 351 97 90 oder Fritz Zürcher, Ortbach, Te. 034 495 52 40. In Gebieten mit Feuerbrand sind Werkzeuge nach jeder Pflanze zu desinfizieren. Beobachten Sie die gefährdeten Pflanzen in den Sommermonaten nach dem Abblühen. Bei Neupflanzungen ist bis auf weiteres auf alle Feuerbrand-Wirtspflanzen zu verzichten.

Merkblatt Gartenbau

Merkblatt Obstbau